Montag, 15. Februar 2016

Offener Brief an #zweitausendeins



Auf ein Wort:

Seit Ihre Läden geschlossen sind, ist meine Lust, bei Ihnen zu kaufen, gegen null gesunken. Nun, das ist für Sie bestimmt der oft erwähnte Sack Reis in China. Das Vergnügen, bei #Zweitausendeins zu stöbern, ist nun Geschichte. Für mich war es immer der Laden in der Kantstraße, den ich besucht habe. So etwa einmal im Monat habe ich die Bücherstapel in meiner Wohnung mit Hilfe dieses Ladens und seiner Mitarbeiter aufgestockt. Ich habe Dinge gekauft, die ich nicht wirklich brauchte, die mir aber beim Einkauf schon Freude gemacht haben. Nun muss schon ein vergleichsweise großer Zufall zu Hilfe kommen, wenn es ein Buch oder sonstiges Medium gibt, das ich benötige und in Ihrem Sortiment zu finden ist.
Immerhin: In Berlin haben Sie ein Ladenangebot im wohl finstersten Bezirk Wedding bereitgestellt, das hebt die Laune aber auch nicht beträchtlich.

Ein Beispiel. In Berlin werden die alten Gaslaternen zunehmend durch energiesparende Straßenbeleuchtung ausgetauscht. Ergebnis: Die Beleuchtung wirkt unangenehm kalt, die Nachtatmosphäre leidet sehr darunter, nachgerade ein Angiff auf die Stadt, die auf Touristenbesuche angewiesen ist.
Ein Journalist (war es Martenstein?) hat daraufhin vorgeschlagen, das Brandenburger Tor, das keiner wirklich "benutzen" kann, abzureißen und stattdessen eine Mehrzweckhalle am Pariser Platz zu errichten.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie scheitern, vielleicht nicht vernichtend, damit Sie die Chance wahrnehmen können, die Welt wieder ein bisschen schöner zu machen. Amazon eröffnet ja nun Läden, da bin ich sehr gespannt, glaube aber nicht, dass es Freude macht, dort zu stöbern. Vielleicht können Sie sich ja auch selbst entschließen, trotz geringerer Gewinne wieder ein paar Läden in einigermaßen attraktiver Lage zu betreiben.

Herzliche Wünsche für eine nutzbringende Geschäftskatastrophe,
Ihr Michael Hoeldke


Ich habe diesen Brief an service@zweitausendeins.de gemailt. Antwort: "Newsletter Abmeldung erfolgreich"

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