Dienstag, 29. September 2015

Zum VW-Skandal via Ford


Ich habe sie geliebt, meine Ford Kombis - wegen ihrer robusten V-6-Motoren, einen Taunus 2.0 (der legendäre) und einen Granada 2.8 (Platz ohne Ende).

Umweltfreundlich waren sie allerdings nicht. Der Zwonuller brachte es auf 12 Liter Stadtverbrauch, der Granada lag bei 16 bis 18 Liter, bei Stau auf dem Stadtring auch schon mal zwanzig.

Beim TÜV wurde gemängelt, also ließ ich aufschreiben, was an meinen geliebten Klapperkästen auszusetzen war, dann wurde in der Werkstatt (Ein echter Meisterschrauber!) der Wunschzettel der technischen Sittenwächter abgearbeitet.
Doch vor der ersten Vorführung sagte mein Meister Herr Meyer: „Bevorse zum TÜV fahrn, machnwahn ASU-fertich!“ Die Abgas-Sonderuntersuchung (ASU) war seit 1985 Vorschrift und wurde nach Bestehen mit einer Extra-Plakette belohnt.
Machte ich also. Er stellte den Motor ein, anschließend wollte ich gleich zum TÜV; ich ließ den Motor an und traute meinen Ohren nicht. Rauh, heiser, unrund, gar nicht V6-like. „Was ist los, Herr Meyer?“ „Naja, Sie sind Musiker, Sie hören dit gleich, wenn icken so einstelle, bestehnse die ASU auf jeden Fall. Hinterher kommsenochmal, dann machicketwieda richtich, detta jut läuft!“

Genau das hat VW gemacht mit dem kleinen Add-On. Schließlich wollte man ja keine Schwierigkeiten mit der amerikanischen ICCT (The International Coucil on Clean Transportation).

Ach ja: Vorbei die Zeiten, da ich solche hinreißenden Riesenkisten gefahren habe. Mein A3 ist übrigens aus dem Hause VW, ein prima Flitzer (Benziner, ich mag das Tackern nicht).
Prima wie eigentlich alle VWs und ihre Anverwandten aus Spanien, Tschechien oder Bayern. Kein Grund für dieses Börsendebakel.
Vielleicht sollten sie bei VW Herrn Meyer mal fragen, was man da machen kann...

©hoeldke2015

Freitag, 25. September 2015

Ab heute ist die DEGEM auf dem KONTAKTE-Festival in der Berliner Akademie der Künste!


Die DEGEM ist beim KONTAKTE-Festival der Akademie der Künste Berlin (25.-27.09.2015) mit verschiedenen Veranstaltungen vertreten:

Freitag 25. - Sonntag 27.09.2015
Klanginstallationen von André Bartetzki, Dyffort und Driesch, Tilman Küntzel

Samstag 26.09.2015, 11:00-11:30 Uhr

Donnerstag, 24. September 2015

Fast altmodisch - fast Prophetie

Es ist oldfashioned - die DEGEM gibt ihr jährliches Album als CD heraus. Als feststand, dass der Name der Platte „Grenzen“ sein würde, gab es die Musik noch nicht, die Komponistenliste sollte Ergebnis einer Ausschreibung sein. Aber es gab einen DEGEM-Beschluss, dass „Grenzen“ als physikalischer Tonträger erscheinen sollte.

Schon fast Prophetie - als der Titel „Grenzen“ feststand, gab es noch keine „Flüchtlingskrise“ und kein innereuropäisches Grenzenproblem. Insofern müssen wir uns auch nicht dem Vorwurf aussetzen, die CD sei eine aktuell-modische Bezugname, eine „CD zur Krise“. Die Kompositionen sind als zentrale Positionen zum Thema „Grenzen“ auf einem hybriden Album entstanden. Die Aktualität des Titels hat sich ganz von selbst eingestellt.



Frisch aufgelegt!
DEGEM CD 13 „Grenzen“


„Grenze  - sie kann den Rand eines Raums bezeichnen, sie kann eine Trennlinie sein oder eine Trennfläche. Grenzen zwischen Menschen, Nationen, Staaten, Gedanken, Traditionen, Landstrichen, Kulturen. Eine Abgrenzung von außen und innen. Eine Begrenzung des Eigenen oder die Grenze zum Anderen. Grenzen können durchschritten, übertreten, aufgebrochen, überwunden, ignoriert oder verschoben werden. Genauso kann eine Grenze schier unüberwindbar sein.

Grenzen - eines der zentralen Themen unserer Zeit. Wurden die Grenzen an vielen Stellen Europas auch längst abgebaut, sind die Ränder des Kontinents in den vergangenen Monaten für viele zur tödlichen Grenze geworden. Religionen und Kulturen werden als Grenzen wahrgenommen. Die Beschäftigung mit der aktuellen politischen Lage, motivierte mich für diese Ausgabe der DEGEM-CD das Oberthema Grenzen zu wählen.

Grenzen – In der Interpretation des Themas sollten die Komponist/-innen völlig frei sein. Auf diese Weise wurden 10 hochwertige, neue Stücke geschrieben, die sich auf eine vielfältige, experimentelle und sehr differenzierte Weise mit Grenzen auseinander setzen.“
(Florian Hartlieb)

Vorgestellt wird die CD am Samstag, dem 26.September 2015 um 17 Uhr in der Akademie der Künste:
http://www.adk.de/de/projekte/2015/Kontakte/teaser_13.htm

Edition DEGEM:
http://editiondegem.de/component/virtuemart/?page=shop.product_details&flypage=flypage_degem.tpl&product_id=36&category_id=1

Mittwoch, 23. September 2015

Musikdistribution - Lieferung und Konsum
oder
Wie liefert man Luftschwingungen?

Früher war es so: Die einen haben gesungen oder gespielt, die anderen haben das angehört, jahrhundertelang musste man in die Kirche gehen, um Musik zu hören, dort war sie aber nur ein Begleiter, der Träger eines Textes und einer letztlich außermusikalischen Botschaft. Von reiner Musikdistribution kann man also erstmalig so 1600 sprechen, mit dem Aufkommen der Instrumentalmusik.
Nebenbei hat es immer Tanzmusik gegeben, auch damals schon als minderwertig verschrien; sie wurde nicht ge- und nicht überliefert, man hat sie dann gespielt, wenn sie gebraucht wurde.

Gemeinsam allen Musikarten war zumeist die „Live“-Aufführung, anders war ihre Darbietung auch kaum denkbar. Jedoch ist Aufführung nicht die einzige Form der Musikdistribution. Eine andere ist die Musikkonservierung, zumeist in Form einer Notation, die eine Basis des zeitlichen Transportes bildet. Mit ihr kommen Aspekte wie Interpretation und Urheberschaft dazu.

Die maschinelle Darbietung von Musik lässt sich bis zum ersten Jahrhundert n.Chr. nachweisen. Musikautomaten machten nicht nur die Komposition, sondern auch die Interpretation konservierbar. Seit der Existenz von Musikwiedergabegeräten kann man zwischen produzierter und reproduzierter Musik unterscheiden, und damit stellt sich die Frage, ob das Kunstwerk selbst oder nur dessen Abbild konserviert wird. Unbestritten ist hingegen, dass Musik durch die Verbreitung in Form von Musikkonserven einer wesentlich größeren Anzahl von Konsumenten zugänglich gemacht werden kann und wird.

Dienstag, 22. September 2015

Konzert der DEGEM

Samstag, 26. September 2015, 19 Uhr

Akademie der Künste
Hanseatenweg 10
10557 Berlin

Werke von Ralf Hoyer, Clemens von Reusner, Hans Tutschku, Leo Hofmann, Hans Holger Rutz und Marc Behrens


(im Rahmen des KONTAKTE-Festivals)

http://www.adk.de/de/projekte/2015/Kontakte/teaser_14.htm






Sonntag, 20. September 2015









Ab Oktober im DEGEMWebradio@ZKM


sonONOlux - Schule der Kinoklänge
 Ein Feature mit akustischer und elektroakustischer Musik
von Michael Hoeldke

In der Filmmusikklasse




 Eunice Martins vertont Stummfilme live im Kino, komponiert Filmmusik, performt elektroakustisch. Sie hat mal Klavierlehrerin gelernt.
Was ihr im Unterricht gefehlt hat, in der Schule und an der Hochschule, kann sie jetzt mit jungen Menschen nachholen.

 Laura Mello überschreitet Grenzen und vereinigt Medien. Sie ist sich ihrer privilegierten Position in der Gesellschaft bewusst und sieht die Arbeit mit den Jugendlichen als Teil ihrer Kunst; damit andere an ihremWohlstand teilhaben können.

 Beide bilden das Projekt sonONOlux. Wenn sie an Berliner Schulen erscheinen, gibt es Filmmusikunterricht. Jeder ihrer Kurse schafft ein kleines Leben. Mit Geburt am Anfang. Und Erfolg am Ende. Mit Premiere im Berliner Arsenal-Kino.


 Das DEGEMWebradio ist 5 Tage zur Schule gegangen und hat sonONOlux bei der Arbeit über die Schulter geschaut. Impressionen von einer sehr speziellen Musikproduktion.






Mehr Info:

Blog/HP sonONOlux:

HP Eunice Martins

HP Laura Mello

HP Kino Arsenal



HP Kino Casablanca

HP Anna-Seghers-Oberschule