Montag, 16. November 2015

Danke für den Hinweis, #IS! Ich mach denn mal weiter



Ich weiß wieder, warum ich lebe. Das Schicksal hat mich in eine der besten Städte dieser Welt gesetzt. #Berlin. Das ist so einer der Orte, wo man nachts Spaß haben kann, auch am Tage nach den Pariser Anschlägen.

Am 14.November bin ich abends in einen der zalreichen Clubs gegangen, ins „Madame Claude“ unter dem Motto „Habemus Samstag“. Eintritt freiwillig, der Herr an der Kasse sagte: „irgendwas zwischen 6 und 12 Euro“ solle man geben. Null wäre auch gegangen. Ich gab einen Zehner und ging rein in das Kellerlokal.

Dort traten nacheinander zwei junge Musiker und Sänger aus New York auf, einer der beiden mit Namen „Omega Sirius Moon“ war richtig gut. Er sang so etwa ein halbes Stündchen, danach hatte man einen Eindruck. „OMS“ war offenbar mit einem Notequipment gekommen, einer akustischen Gitarre und seiner Stimme, letztere in Vollausstattung. Ich kaufte noch eine MP3-CD und konnte mir zu Hause die Songs in elektrischer Version anhören, mit Band im Studio und so. Man merkte, die Songs rockten so natürlich viel mehr, aber die alte Regel bleibt: Einen guten Song kannst Du in der Badewanne pfeifen, er bleibt ein guter Song.

Kein glanzvoller Abend, aber inspiriert. Es gibt ein tolles Angebot in dieser Stadt. Große und kleine Events. Hallen, Clubs, Locations. Und ich stelle mir nicht vor, wie dort marodierende Selbstmordkommandos auf Passanten feuern. Das habe ich nämlich schon getan. Und manchmal habe ich sogar ein bisschen Angst, da könnte sowas passieren…
Aber dann geh ich weiter, was geschieht, geschieht sowieso. Und bin irgendwie dankbar, dass ich weiß, wofür ich lebe, und wie viel das wert ist. Das lasse ich mir nicht verderben.

Neulich wurde Gott zitiert: „In meinem Namen? Ich kenne die ja nicht mal!“
Kann wirklich von IHM sein.

@hoeldke2015

Dienstag, 10. November 2015

#WM 2006 - Ein guter Kauf

#WM 2006 - Ein guter Kauf

Nun ist es raus: Die WM 2006 ist gegen Bakschisch nach Deutschland gekommen. Und? War das so verkehrt? Natürlich war es das. Aber ist das Sommermärchen entzaubert? Nein! Und nichts wäre verlogener, als hier moralinsauer Kritik zu üben.

Deutschland war gut bedient damit. Es konnte zeigen, was es kann in puncto Gastfreundlichkeit und Organisationstalent. Keine Sklavenarbeiter, keine Winter- statt-Sommer-Termine, kein Nationalismus. Die Gäste haben sich wohl gefühlt in unserem Land, und wir uns mit ihnen. Deutschlands Ruf hat damals eine ganz entscheidende Wende erfahren, die Bundesbürger zeigten sich als harmlose Sportpatrioten, die Infrastruktur erwies sich als dem Gästeansturm gewachsen, die Republik feierte Party um Party, hatte was zu lachen, hatte der Welt etwas zu geben.

Die WM 2006 bescherte der #DFB-Elf sieben Heimspiele, der deutsche Qualitätsfußball kam ins Rollen, die Fans blieben friedlich. Deutschland hatte ein paar glückliche Wochen, sogar Fußball-Abstinenzler machten eine Ausnahme, wollten dabei sein.
Am Ende: Platz drei, es gab noch viel zu tun, aber Löw drehte ja im Hintergrund schon am Steuerrad hinter dem großen Zampano Klinsmann. Die Mannschaft war sympathisch und fair, selbst die Halbfinal-Niederlage gegen Italien landete irgendwie auf der Habenseite, war man doch nicht sportlich unterlegen, sondern in puncto Abgebrühtheit.

Natürlich kommt jetzt das Lamento mit vielen Konjunktiven, Zeigefinger werden ausgestreckt, um von sich selbst abzulenken, die Anständigen stehen auf, weisen auf die moralischen Verfehlungen hin, trauern laut, weil der Sport, ja nicht nur der, sondern „das Sportliche an sich“ unter die Räder gekommen ist. Und weil Deutschland, unser Deutschland nun überraschenderweise doch so korrupt war und offenbar immer noch ist.

Die Freude jener Tage zwischen 9.Juni und 9.Juli ist nicht verderbbar. Es war eine tolle Zeit für alle. Man kann die Zeigefinger wieder einziehen, egal, ob sie nun auf Personen oder einfach in die Höhe gerichtet sind.

Am Ende werden ein paar Köpfe rollen, und bestimmt nicht aus größtmöglicher Höhe. Wie immer.
Dennoch: Der Kauf der WM 2006 war illegal. Aber eben ein guter Kauf.

©hoeldke2015

Montag, 9. November 2015

Merkel liegt gar nicht so schief - Zaubergesellin und Teilerfolge

Die Rücktrittsrufe, sie werden immer vernehmlicher. Laut Focus-Umfrage sogar ein Drittel der Deutschen. Wie alle demographischen Erhebungen kann man mit solchen Zahlen beeindrucken, eine Aussagekraft hätten sie aber nur, wenn man dagegen hielte, wie viele der Befragten, ablehnende wie zustimmende, auch zur Wahl gehen würden. Eine Ablehnerzahl um dreißig Prozent ist übrigens nichts außergewöhnliches, jemand, der die Regierung nicht mag, würde ihren Rückzug immer begrüßen. Ähnlich unzuverlässig ist die Quote derjenigen, die die Kanzlerin wegen ihrer Haltung in der Flüchtlingskrise nicht aus dem Amt jagen würden.

Die ich rief, die Geister…nur wären die auch gekommen, wenn Merkel nicht gerufen hätte, und ebenfalls vorzugsweise nach Deutschland, dann aber in viel größerer Zahl illegal. So hatten die Behörden wenigstens noch ein bisschen Zeit, sich auf die neue Lage einzustellen. Insofern ist die Situation jetzt sogar die bessere, ein Teilerfolg. Natürlich hat die Kanzlerin das Dubliner Übereinkommen ignoriert, es wäre aber wirkungslos geblieben, wenn Merkel sich Dublin-konform verhalten hätte.

Es bleibt dabei: Den immer mehr frierenden und hungernden Menschen muss geholfen werden. Unter strenger Kontrolle. Die Internierungslager sind ja vom Tisch. Vorerst.

@hoeldke2015

Dienstag, 3. November 2015

Emotionslosigkeit macht wütend



Emotionslosigkeit macht wütend

„Slow Motions“ - ein minimalistisches Konzert am 2. November 2015 im Heimathafen Neukölln


Ein ruhigeres Konzert habe ich noch nie besucht. Die Stücke aus Jakob Ullmanns "Solo"-Reihe können einzeln oder gleichzeitig gespielt werden; es gilt das Abendprogramm. in diesem Falle war die Wahl auf Solo I, Solo II, Solo IV und Solo V gefallen. Sinnträchtig ob dieser Nicht-Ensemble-Konstellation hatte man die vier Musiker an weit auseinanderliegenden Stellen in dem wundervoll morbiden und trübe beleuchteten Saal des Heimathafens Neukölln platziert, zu den Aufführungen verlöschte das Licht bis auf solistische Spots ganz. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können, so leise war’s, denn auch das Publikum atmete gänzlich unvernehmlich und war gemessen am Frühnovember erfreulich unverschnupft.

Die Spieler (Erik Drescher, Flöte; Dafne Vicente-Sandoval, Fagott; Ellen Fallowfield, Violoncello; Jane Dickson, Klavier) konnten wahrlich ihr Bestes geben, vor allen Dingen in puncto professioneller Geduld. Denn auch die tonstärkste Stelle der Aufführung verließ den Pianissimobereich nicht, eine falsche Bewegung, und das Ganze wäre ruiniert gewesen. Als ungeübter Ullmann-Hörer muss man bei diesen Stücken endlos lange darauf warten, dass etwas passiert, und wenn es dann so weit ist, geschieht dies immer an der Wahrnehmungsgrenze.
Laut Programm-Faltblatt ist es auch die Absicht Ullmanns, den Zuhörer herauszufordern, „sich in einen Modus der extremen Aufmerksamkeit zu begeben um dadurch so voll wie möglich die Musik als Wahrnehmung, Bewegung und Raum zu erfahren“.
Nun. Das habe ich getan. Ergebnis: Wenn Musiker sich im extremen Pianissimobereich bewegen, entstehen Nebengeräusche, die werden seit Mitte des letzten Jahrhunderts zunehmend musikalisch verwertet. So auch hier (die Stücke sind im Zeitraum 1992 bis 2014 entstanden). Wie bei einem Obertonsänger entstanden Binnenklänge mit einem Verlauf, der nicht endlos auf seinen Fortgang warten ließ, besonders die Flöte des wunderbaren Erik Drescher zeigte melodieartig-lineare Gestalten. Leider bildeten diese als Notfuriosi wahrzunehmenden Ereignisse die Ausnahme in der ansonsten an Ödnis kaum zu überbietenden quasi eineinhalbdimensionalen Fläche. Auch die anderen sonst ausnahmslos weiblichen Musiker bestachen durch ihre professionelle Geduld und Souveränität.

Man mag jetzt sagen, der Schreiber habe die falsche Einstelliung zu solcherlei Kompositionen, ich behaupte aber, hier einer misslungenen Aufführung beigewohnt zu haben: Die vorgetragenen Ullmann- Klänge waren im Saal des Heimathafens Neukölln so leise, dass man das Geräusch eines Kühlungsventilators (Licht, Mischpult?) dauernd zu ignorieren hatte, ein sehr anstrengender Vorgang für den Hörer; bei mir unterschritt der Nutzpegel gar das interne Rauschen meines Tinnitus. Man braucht ein leiseres Ambiente, um so etwas aufzuführen. Entspannung für ein „neues Hören“ zu erreichen war das Ziel. Ziel verfehlt.

Kaum Besserung der Lage nach der Pause bei Ernstalbrecht Stieblers dreisätzigem Opus „Im Raum/Quart solo/DUO 3“ für die Gesamtbesetzung Biliana Voutchkova, Violine/Viola; Andreas Voss, Violoncello; Ernstalbrecht Stiebler, Klavier. Die Stücke wurden übergangslos vorgetragen, was, obwohl einzeln im Zeitraum 1998 bis 2015 entstanden, völlig problemlos gelang, da außer den Besetzungsunterschieden kaum kompositorische Kontraste wahrzunehmen waren. Die Grenze des Kompositorischen ist erreicht, man wohnt einer zeitlich begrenzten Installation mit Menschen bei, Stiebler schreibt selbst im Folder: „Langsamkeit, stellenweise bis zum scheinbaren Stillstand geführt, manifestiert den Klangraum jenseits aller narrativen Figürlichkeit.“

Das Konzept des Nicht-Narrativen schien auch glänzend aufzugehen, nichts zu erzählen zu haben wirkt ermüdend, in meinem näheren Umfeld waren dann auch zwei Zuhörer eingeschlafen, zwei andere kämpften noch dagegen an, einer davon ich selbst.

Auch hier will ich aber kleine Nebenabenteuer nicht verschweigen. Besonders bei den Duettabschnitten der Streicher untereinander, man tauschte vor Allem sehr langsam vorgetragene Quinten und Quarten aus, entstanden kleine Schwebungen; welche nun Bestandteil der Komposition und welche Intonationsschwächen waren, die wohl bei mehr als zwanzig Meter auseinanderstehenden Musikern kaum zu vermeiden sind, war ohne Verfolgen einer Partitur nicht auszumachen. Jedenfalls ergab sich dadurch, dass ich den Kopf etwas drehte, eine Art Raumeindruck.

Beide Komponisten waren anwesend, und ihr Werk wurde jedesmal mit freundlich-distanziertem Applaus bedacht. Da ich mir nicht vorstellen kann, dass ich der einzige klar denkende Mensch im Publikum war, muss ich wohl mein musikalisches Rezeptionsvermögen einer strengen Prüfung unterziehen. Meinen Applaus konnte ich jedoch nur den wunderbaren Vortragskünstlern widmen.

Nie anfreunden kann mich allerdings mit der Forderung, die nach dem Zweiten Weltkrieg laut geworden ist: Emotionalität in der Musik zu vermeiden. Schon allein deswegen, weil das musikalische Menschen sehr, sehr wütend machen kann. Wir müssen einfach hinnehmen, dass Musik Gemüter bewegt, auch, wenn das so manchem politisch nicht opportun erscheinen sollte.

Anekdotisches zum Schluss. Der am Klavier sitzende Ernstalbrecht Stiebler war ständig damit beschäftigt, seine Hände mit einem Taschentuch abzutrocknen. Das wirkte so nervös, dass er sich überlegen sollte, ob es nicht doch stört in dem eher meditativen Rahmen, den er bestimmt selbst für das Anhören seiner Werke fordert.

Einige Sekunden vor Schluss, bestritten von Violine und Klavier, fiel im Publikumsbereich laut klimpernd eine Gertränkeflasche um. Das klang wie echter Protest - Flasche leer.

©hoeldke2015

Montag, 2. November 2015

Richtungsweisungen - CSU statt AfD?


Richtungsweisungen

Nun hat der Flüchtlingsgipfel also nichts gebracht, außer vielleicht das Land einer Regierungskrise etwas näher. Was sich derzeit am provisorischen Migrantendrehkreuz in Passau abspielt, ist menschlich wie politisch erbarmungswürdig. Oberbürgermeister Dupper weiß sehr genau um die nur begrenzte Belastbarkeit der Mitarbeiter, die alles menschenmögliche tun, die Lage unter Kontrolle zu halten.

Ein „wir schaffen das“ muss ihm wie Hohn vorkommen, er kann sich nicht äußern, die parteipolitische Raison gebietet dies, er ist Sozialdemokrat, aber er weiß, was ein volles Boot ist. Die Großkopferten auf dem Krisengipfel konnten sich nicht einigen, ebenfalls aus Parteidisziplingründen. Entlastung der Situation ist gefragt, mit ungeliebten, weil drastischen Mitteln. Ausgerechnet die CSU befindet sich an nächster Stelle zur Realität mit ihren Plänen für „Transitzonen“, ein netter Name für Internierungslager, die nun leider notwendig geworden sind. Man muss diejenigen, die unmittelbaren Anspruch auf Zuflucht haben, früh von denen trennen, die zwar auch gewichtige Gründe haben, hierher gekommen zu sein, aber eben nicht einem Kriegselend zu entkommen versuchen. Sagte da jemand „Selektion“? Prioritäten gilt es zu setzen, ein grausamer Vorgang für die, die das Los getroffen hat, „nur“ ihrer wirtschaftlich aussichtslosen Situation ein Ende setzen zu wollen. Doch gelten muss: Kriegsflüchtlinge haben hier Vortritt.

Die Erreichtung solcher Lager ist unumgänglich, es wäre naiv, anzunehmen, dass nicht tausende versuchen würden, aus „Einwanderungszentren“ heraus anonym in der Illegaltät unterzutauchen, man kann sie nicht erst auf das Land verteilen, um sie anschließend zurückzuführen. SPD und CDU müssen noch parken in ihrer „Wir-schaffen-das“-Sackgasse, sie haben keine Lust, sich als „Lügner“ beschimpfen zu lassen, weil sie in Sachen Willkommenskultur den Mund zu voll genommen haben. Man darf gespannt sein, wie sie sich herauswinden werden. Die CDU hat die Fühler schon mal ausgestreckt, doch der CSU ist das zu wenig. Sie wird weiter drängen, weiter drohen.

Allein, die sich abzeichnende Abspaltung der Chistsozialen von der Schwesterpartei ist als Phänomen nicht neu; die Fraktionsgemeinschaft ist 1976 ja auch schon einmal aufgekündigt worden, 2005 diente so etwas als Drohkulisse gegen eine Jamaica-Koalition. Wäre es nicht eine gute Idee, diesen Gedanken zu Ende zu denken und die Trennung diesmal zu vollziehen, also bei der nächsten Wahl eine bundesweite CSU in den Ring zu schicken?

Unter Angela Merkel hat die CDU begonnen, in den Wassern der SPD zu fischen, statt sich einer ihrer Kernaufgaben zu widmen, nämlich auch die Konservativen am rechten Rand zu befriedigen, dafür standen einmal Figuren wie Dregger, Strauß oder Lummer Pate. Gemeint ist die Wählerschaft, die man als rechts, aber nicht rechtsradikal bezeichnen kann, wie es eine immer dumpfer werdende Clique auf der linken Seite zunehmend versucht. Tatsache ist: Hätte die CDU/CSU mehr „rechten Schneid“ gehabt, würde es nur einer sehr kleinen Minderheit einfallen, montags auf PEGIDA-Demos mitszustolpern, wo jetzt echte Rechtsradikale wahre Fischereihafenfeste feiern können. Stattdessen hat die Kanzlerin die Union sozialdemokratisiert, das bringt die bürgerliche SPD in Nöte, was macht man, wenn man nicht die Postkommunisten oder die Fast-Pensionäre von den Grünen wählen möchte, aber die CDU nicht mag?

Merkel ist großen Teilen der Unionsparteien schon lange ein Dorn im Auge: Eine Frau, und dann auch noch eine Ost-Frau. Zwar hat sie bei Ziehvater Helmut gelernt, wie man die Schwerkraft am Amtssitz vergrößert, doch den konservativen Auftrag hat sie verkannt, die Partei ist nach links gerückt, der biedere Unionswähler ist da geblieben, wo er war, nun läuft er in die Richtung der Brandstifter. An der Parteibasis zeigt sich ein Riss, tief und mit jeder Kontroverse schlechter zu überbrücken; Griechenland, Homo-Ehe, Flüchtlingskrise: Alles Themen, die für das Land oder zumindest für seine konservative Partei zur Überlebensfrage anwachsen können. Es warten hoffnungsfroh die AfD und andere besorgte Bürger mit ihrer Willkommenskultur.

Ein Seehofer mit seiner Autorität könnte, wenn er mit einer bundesweiten CSU auftritt, der momentan zahlenstarken, aber labilen AfD das Wasser abgraben, sprich, die Wähler wegnehmen. Denn die Mehrheit derer, die die Rechtsalternativen wählen, wollen eigentlich kein Viertes Reich, sie wünschen Kontrolle über die Immigrationswelle. Seehofer kann die natürlich genauso wenig garantieren wie der Fahnenschwenker Höcke, doch würde eine Bundes-CSU die Wähler wieder ins eindeutig demokratische Spektrum zurückholen, im Bundestag für eine neue Art der Unionsmehrheit sorgen, die Stahlhelmer dabei etwas zähmen. Früher waren die übrigens nicht nur unionsaffin, sondern fanden auch in der F.D.P. ein Zuhause, die auf der rechtskonservativen Seite ein politisches Angebot bereithielt, nun aber als Politsekte mit großer Vergangenheit und winziger Zukunft vor sich hindümpelt. Eine bundesweite CSU könnte die Union wieder konservativer machen, der sympthisch-menschliche Zug, den Merkel mit ihrer Tor-Auf-Geste evoziert hat, würde zwar verblassen, aber für die politische Landschaft wäre es auf Dauer besser, wenn man die neue Rechte auf diese Weise trockenlegte.

©hoeldke 2015